Blomberg (miw). Nach und nach kehrt immer mehr Leben in das ehemalige Johanniter-Gebäude im Blomberger Paradies ein.
Die Abwasserwerke und die Euwatec haben ihre Räume bereits bezogen. Zudem laufen die Vorbereitungen für die Eröffnung des neuen Sozialkaufhauses auf Hochtouren.
In diesen Tagen ist nun auch Nicole Albrecht, Leiterin des Arbeitslosenzentrums Ostlippe (ALZ), vom Lehmbrink ins Paradies gezogen. Und auch wenn die 35-Jährige noch einige Umzugskartons auszupacken hat, fühlt sie sich in den neuen Räumlichkeiten schon ziemlich wohl.
Wohlfühlen sollen sich hier vor allem auch die Menschen, die bei der Sozialarbeiterin Rat suchen. Nicole Albrecht hofft, dass diese den neuen Standort, der nun etwas außerhalb liegt, auch weiterhin aufsuchen. Ein Vorteil der neuen Räumlichkeiten sei, dass mit der Euwatec im Haus und den verschiedenen Beratungsstellen des Integrationszentrums (IZIP) direkt nebenan, die Angebote an einem Ort gebündelt werden. »Wir kooperieren alle miteinander«, berichtet Nicole Albrecht. So könnten die Menschen bei Bedarf auf kurzen Wegen an die entsprechenden Stellen weitergeleitet werden.
Doch was genau ist das Arbeitslosenzentrum eigentlich? »Ich sage immer, es ist ein Jugendzentrum für Erwachsene«, erklärt die Leiterin. Neben der kostenlosen Arbeitslosen- und Sozialberatung gehe es vor allem auch um die Begegnung und den zwischenmenschlichen Austausch.
So bietet das Arbeitslosenzentrum beispielsweise einen Kreativ- und einen Nähtreff an. Jeder Interessierte kann daran kostenlos und unverbindlich teilnehmen. Die Treffen, die aufgrund der Corona-Pandemie aktuell pausieren, finden im Bistro des Integrationszentrums statt. Ebenso stehen im Arbeitslosenzentrum Computer-Arbeitsplätze mit Internetanschluss zur Verfügung. »Hier können zum Beispiel Bewerbungen geschrieben oder Stellenangebote gesucht werden«, sagt Albrecht, die für die Probleme der Menschen stets ein offenes Ohr hat.
In den Gesprächen mit den Ratsuchenden gehe es nicht immer nur um das Problem der Arbeitslosigkeit an sich, denn diese Situation bringe meist viele weitere Herausforderungen mit sich, erklärt die Sozialarbeiterin. Generell könne man sich erst einmal mit jeder Frage an das Arbeitslosenzentrum wenden. Kann Nicole Albrecht selbst nicht helfen, zeigt sie den Ratsuchenden alternative Beratungsstellen auf.
Zum Arbeitslosenzentrum gehörte auch immer die Kleider- und Stöberstube, in der gut erhaltene Kleidung, Haushaltswaren und Möbel verkauft wurden. Den Bestand hat das ALZ nun an die Euwatec, die das neue Sozialkaufhaus betreibt, verkauft. Es ist nur eine Tür weit vom Arbeitslosenzentrum entfernt. Geleitet wird es von Maria Gofferberg. Aufgrund der Corona-Pandemie ist der Verkauf noch nicht gestartet. Allerdings können schon Kleider- und Haushaltswarenspenden – derzeit keine Möbel – ohne Voranmeldung abgegeben werden.
Das Arbeitslosenzentrum, das Ende 1982 noch als Arbeitslosentreff von der lutherischen Kirchengemeinde gegründet worden ist, befindet sich heute in Trägerschaft der Stadt und sieben Kirchengemeinden. Zudem erhält es in den nächsten zwei Jahren Fördergelder aus dem Europäischen Sozialfonds.
Geöffnet hat das ALZ am Paradies 1-3, das ebenerdig zu erreichen ist, immer montags und freitags von 9 bis 13 Uhr, dienstags und donnerstags von 9 bis 16 Uhr sowie mittwochs von 9 bis 17 Uhr. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich. Telefonisch ist Nicole Albrecht unter der neuen Telefonnummer (05235) 9941125 erreichbar. Weitere Infos zum ALZ gibt es auch im Internet unter www.alz-ostlippe.de.