Blomberg (rr). Das Vocalensemble Blomberg sorgte bei seinem jüngsten Auftritt in Blomberg für große Begeisterung.
Was die Sängerinnen und Sänger im Kulturhaus »Alte Meierei« auf die Bühne brachten, war Freude am Singen, Musikalität und Rhythmus in Reinkultur.
Unter seiner präzise und empathisch einwirkenden Chorleiterin Miriam Bonefeld und einer exzellent disponierten Eva Schüttler am Piano legte der Chor gleich stimmgewaltig los und bediente mit »Some nights« die ganze Skala von piano bis fortissimo, fein austariert in seiner Vierstimmigkeit.
Nur fünf Herren, davon zwei Bässe und drei Tenöre, die gegen die Übermacht von fünfzehn Damen in Sopran und Alt ansingen mussten, doch war das stimmliche Gleichgewicht durchaus beeindruckend. Während sich Miriam Bonefeld auf das Dirigat konzentrierte, überließ sie die launige Moderation ihren Sängerinnen und Sängern.
Genauso waren auf diese verschiedene Soloauftritte verteilt, wobei sich die Stimmen im Duett oder Quartett harmonisch miteinander verbanden. Das neue Programm »Learn to fly«, betitelt nach einem Song der amerikanischen Rockband »Foo Fighters«, ist typisch für das Vocalensemble, das sein Repertoire als »Querbeet!« bezeichnet.
In den 27 Jahren seines Bestehens hat sich ein bunter Mix aus Madrigalen, Klassik, Musicals, Filmmusik, Schlager, Pop- und Rocksongs sowie Jazz angesammelt, anspruchsvoll, unterhaltsam und immer mit Augenzwinkern präsentiert. Das Publikum war geradezu aus dem Häuschen, klatschte, tobte und brach in Begeisterungsrufe aus, wie bei fast jedem der folgenden Songs. Das war Lebensfreude pur, nicht künstlich performed, sondern authentisch und echt.
Mit dem schön differenziert gesungenen »Under pressure« ging es in die Pause, danach hörte man einen Kanon-Gesang, doch war niemand auf der Bühne. Aus dem Auditorium marschierte der Chor singend wieder ein, das »Ja dan duia« intonierend. Und so abwechslungsreich verlief auch der zweite Teil des Konzerts.
Beispielsweise das »Bei mir bistu scheyn«, das vier Solistinnen intensiv und mit perfekt gehaltenen Halbtönen interpretierten, und auch der Auftritt der fünf Herren als Holzfäller, die bei „Ich und mein Holz“ eine vielbeklatschte Show ablieferten. Ein wunderbares Konzert eines bestens aufgelegten Chors, den man, wie gesagt, gerne öfter hören würde.