Die diesjährigen Feiertage werden ganz besondere werden, wie auch schon das Jahr 2020 als besonderes Jahr in unserem Gedächtnis bleiben wird.
Die Vorfreude auf das große Weihnachtsfest, die Vorbereitungen mit all den liebgewonnenen Ritualen, die besinnliche Zeit mit Familie und Freunden – alles scheint sich der aktuellen Situation anzupassen, ja förmlich unterzuordnen.
Und schaut man auf das ausklingende Jahr zurück, so fallen einem zunächst viele einschlägige Ereignisse und Stichworte ein. Lockdown, Kontaktbeschränkung, Quarantäne, Mund- und Nasenschutz, Abstand halten… Die Einschränkungen und Sorgen der vergangenen Monate wiegen schwer.
Und auch in unserem Gemeinwesen und dem gesellschaftlichen Leben hat die Pandemie deutliche Spuren hinterlassen. Geschlossene Schulen und Kitas, Zugangskontrollen vor Pflegeeinrichtungen, das völlige Erliegen kultureller Angebote.
Wir leben seit Monaten in einer ständigen Sorge um unsere Eltern und Großeltern und versuchen, unsere Kinder zu schützen. Für viele Mitbürgerinnen und Mitbürger ist die Pandemie ebenso zu einer existenziellen beruflichen Bedrohung geworden.
All diese Erfahrungen, Sorgen und Schlagzeilen werden wir noch lange mit dem Jahr 2020 verbinden. Auch für Verwaltung und Politik stellte das Jahr eine enorme Herausforderung dar. Das Ringen um Maßnahmen, ein ständiges Abwägen der Auswirkungen und der gesellschaftlichen Akzeptanz von Entscheidungen und als steter Begleiter die Sorge und der Zweifel, vielleicht doch mal eine falsche oder zu einschneidende Entscheidung getroffen haben zu können. Für vieles gab es bisher keine Blaupause.
Ich kann und will Ihnen die Situation über den Jahreswechsel nicht schön reden! Es wäre auch falsch, diese Punkte in einem weihnachtlichen Grußwort unerwähnt zu lassen. Die Pandemie hat in einem nie dagewesenen Ausmaß ein ganzes Jahr bestimmt. Aber ich möchte Ihnen bei all den Einschränkungen dieser Tage auch etwas Positives mitgeben.
Es ist ein neues Bewusstsein entstanden, eine neue Wertschätzung für längst alltäglich gewordene Dinge. Die Pandemie hat in uns allen viel Energie und Empathie freigesetzt – das sind Begleiterscheinungen, die mich zum Jahreswechsel hoffnungsvoll stimmen.
Die Kindergärtnerinnen, die sich selbstverständlich um verschnupfte Kindernasen gekümmert und aus Überzeugung ihren Dienst versehen haben, die Pfleger, Ärzte und Krankenschwestern, die Verkäuferinnen in den Supermärkten. Auch wenn der öffentliche Applaus wieder verstummt ist – ich hoffe, dass die Wertschätzung und die gesellschaftliche Anerkennung verfangen und sich auch in besseren Arbeitsbedingungen niederschlagen.
In Blomberg hat die Initiative »Blomberg hilft« großen Zuspruch erfahren. Ehrenamtliches, selbstloses Engagement, das große Hoffnung macht. Es hat sich im Jahr 2020 aber in Blomberg auch fernab der Pandemie eine Menge Positives ereignet. Der Umbau des Schulzentrums schreitet voran, am Sonnenhang ist ein neues Wohngebiet entstanden, die Weichen für die Erschließung von »Saulsiek II« sind erfolgreich gestellt, die Stadt Blomberg hat bei der Digitalisierung der Schulen große Fortschritte gemacht (was uns bei der Versorgung der Schüler während der Schulschließungen sehr geholfen hat), in Istrup ist der erste Kunstrasenplatz für die Großgemeinde fertiggestellt worden.
Mit den erfolgreich abgeschlossenen Konzessionsverträgen haben wir Versorgungssicherheit und eine Langzeitregelung in den Bereichen Strom, Gas und Wasser sicherstellen können. Der Philosophenweg ist aufgewertet worden und nach den gravierenden Waldschäden der vergangenen Jahre ist ein umfangreiches Aufforstungsprogramm auf den Weg gebracht worden.
Mir bleibt, Ihnen mit einem hoffnungsvollen Ausblick auf ein besseres Jahr 2021 alles Gute zu wünschen. Behalten Sie sich Ihre Empathie und Ihr Engagement bei. Ich wünsche Ihnen besinnliche, friedliche und glückliche Feiertage und einen guten Rutsch ins Neue Jahr. Bleiben Sie achtsam und gesund!
Ihr Bürgermeister Christoph Dolle