Blomberg (miw). Unkraut zupfen, Hecke schneiden und Rasen mähen: Die Friedhöfe in Dalborn, Höntrup, Brüntrup und Wellentrup sind gut in Schuss.
Zu verdanken ist dies den ehrenamtlichen Helfern, die sich seit drei Jahren um die Pflege der Ruhestätten kümmern.
Die Stadt wollte damals einige Friedhöfe stilllegen, da die Einnahmen durch die Friedhofs-Gebühren längst nicht mehr ausreichten, um die Kosten für Pflege und Instandhaltung zu decken. So hätte es dort dann keine weiteren Bestattungen mehr gegeben. Doch in den betroffenen Orten regte sich Widerstand. Die Bürger wollten ihre Friedhöfe erhalten. Einzige Lösung: die Pflege selbst übernehmen. Und diese Pflege betreiben die einzelnen Gruppen nun seit 2017.
Dafür hat sich jeder Ort ein eigenes Konzept überlegt. So gründete Stefanie Beermann aus Dalborn etwa eine Friedhofs-AG. »15 Personen haben sich verpflichtet, regelmäßig zu helfen«, erzählt sie. Zwei Mal im Jahr gibt es eine große Saubermach-Aktion. Der Rasen wird alle zwei bis vier Wochen gemäht. Ähnlich sieht es in den anderen Ortschaften aus. Die Gruppe in Wellentrup trifft sich jeden ersten Montag im Monat. »Das funktioniert bisher sehr gut«, erklärt Ortsvorsteher Helmut Schröder.
In Höntrup kümmern sich 20 Ehrenamtliche um den Friedhof. Aufgeteilt in drei Rasenmäh- und zwei Zupfgruppen wechseln sie sich regelmäßig ab. »Der Aufwand ist schon ziemlich groß«, berichtet Ortsvorsteherin Sonja Volmer. Dies bestätigen auch die Gruppen in den anderen Dörfern. In Brüntrup und Wellentrup kommt neben der Pflege des Friedhofes die der Kapelle hinzu. Die Ausstattung mit Gerätschaften seitens der Stadt sei etwas dürftig gewesen, erklärt Wilhelm Sigges, Ortsvorsteher von Dalborn. Besonders schwierig gestalte sich in Dalbon das Befüllen des Wassertanks – eine Wasserleitung gibt es nicht. Seitdem das Fass nicht mehr vom Bauhof gefüllt wird, müssen die Dalborner das Wasser mit Schläuchen aus einem Brunnen in den Wassertank leiten. »Das ist sehr mühselig«, berichtet Sigges.
Um sich hier und da die Arbeiten etwas zu erleichtern, schafften sich die Gruppen neue Gerätschaften an. So finanzierten sich beispielsweise die Brüntruper mit Hilfe von Spenden aus den eigenen Reihen einen Aufsitzrasenmäher. Eine große Hilfe sei für die ehrenamtlichen Friedhofsgruppen auch der Heimatpreis gewesen, mit dem sie 2019 für ihr Engagement ausgezeichnet wurden. Jede der vier Gruppen erhielt 1.250 Euro.
Und kümmern sich die Gruppen gerne um ihre Friedhöfe? »Wir hatten keine andere Wahl«, lautet die einstimmige Meinung. »Uns war es wichtig, dass die Tradition aufrechterhalten wird. Der Friedhof ist zudem auch eine Begegnungsstätte«, erklärt Susanne Kleemann, Ortsvorsteherin von Brüntrup. Der Vertrag mit der Stadt läuft insgesamt zehn Jahre. Sonja Volmer hofft, dass die Pflege irgendwann wieder von der Stadt übernommen wird. Denn die Helfer seien meist schon älter und ob sich in Zukunft Nachwuchs finde, sei fraglich.