Samstag, April 27, 2024

Golf in Cappel erfreut sich großer Beliebtheit

Blomberg-Cappel (slu). »Ich konnte mein Hobby zum Beruf machen. Was gibt es Schöneres?«, fragt Michael Lauermann. »Nichts«, lautet seine Antwort.

Seit 30 Jahren fungiert der inzwischen 59-Jährige als Golflehrer in Cappel. Auf der Anlage des Lippischen Golfclubs erhält Lauermann seit 1993 Unterstützung von Uli Holt, im Golfshop arbeitet auch seine Frau Margot.

Obwohl seine Eltern kein Golf spielten, bestimmte das Spiel mit dem kleinen weißen Ball und den vielen Schlägern sein ganzes Leben: »Mein Patenonkel nahm mich mit.« Da lebte Michael Lauermann noch in seiner Geburtsstadt Wiesbaden, inzwischen ist er längst in Lippe heimisch. Im Gespräch mit dem Blomberger Anzeiger nahm er zu verschiedenen Themen Stellung.

… den Shop: »Ich bewundere es sehr, dass es ihn noch gibt. Wir haben eine sehr treue Kundschaft, bekommen die nötige Unterstützung von den Mitgliedern und dem Vorstand. Beratung und Erfahrung sind weiter gefragt, Golf ist eben eine sehr individuelle Angelegenheit«, freut sich Michael Lauermann.

… Corona-Folgen: »Natürlich sind Sponsoren weggebrochen, auch zwei Monate während des ersten Lockdowns, zudem meine europaweiten Golfreisen, die mir sehr fehlen, weil ich damit nicht nur Geld verdiene, sondern immer auch viel Spaß habe. Aber Golf ist in, seit Mai, Juni wurde deutlich mehr gespielt und auch die Mitgliederzahlen gehen nach oben. Hier in Cappel haben wir inzwischen 760 Mitglieder.«

… Golfkosten: »Eine Grundausrüstung für Anfänger liegt bei rund 500 Euro für Schläger, Tasche und Schuhe. Nach oben hin gibt es natürlich keine Grenze. Um in Cappel spielen zu können, muss man Mitglied im Verein sein. Der Jahresbeitrag liegt bei 1.200 Euro.«

… sein 30-Jähriges: »Natürlich wollten wir feiern, unter anderem das Jubiläumsturnier mit 100 Personen entfiel. Das ist schon traurig, aber nun feiern wir 30 plus 1 in 2021. Ich bin kein emotionaler Typ und hoffe, dass es im nächsten Jahr dann klappt.«

… den Reiz des Golfspielens: »Es ist längst kein Sport mehr nur für die reichen Leute. Es macht einfach Spaß, sich in der freien Natur zu bewegen und sich immer neuen Aufgaben im Spiel zu stellen. Auf einer Runde mit 18 Löchern legst du acht bis zehn Kilometer zurück und kannst dich dabei entspannen. Golf ist ein anspruchsvoller Sport, bei dem es auf die richtige Technik ankommt.«

… Anfänger: »Sie sollten Freude am Sport mit dem Ball haben und bereit sein, stets an sich zu arbeiten. Als Golfspieler und -lehrer benötigst du vor allem Geduld und Zeit. Eine Runde mit 18 Löchern dauert zirka vier Stunden. Um die Platzreife zu erlangen, benötigst du maximal zwei bis drei Monate.«

… die Zukunft: »Ich wünsche mir mehr Zeit, um selber auf dem Platz zu spielen. Meine Frau ist vor drei Jahren mit dem Golfspielen angefangen und mit Freude dabei. Das Fantastische am Golf ist: Wenn du das Handicap berücksichtigst, kann auch ein schlechterer Spieler gegen einen guten gewinnen – nach der Nettowertung.«

Persönlich
Michael Lauermann (59) ist verheiratet mit Margot, das Paar hat mit Patrick (35), Verena (33) und Nina (22) drei Kinder. »Es ist schön, sie alle in der Nähe zu haben. Auch das dritte Kind war ein Familienwunsch, kein Unfall«, sagt Michael Lauermann mit einem Schmunzeln. Patrick lebt in Bad Salzuflen, Verena in Bad Meinberg, und Nina studiert in Bielefeld.

Michael Lauermann stammt aus Wiesbaden, auf dem Golfplatz sammelte er zunächst Bälle auf und fungierte dann als Caddie. Der Verein erkannte sein Talent, bot ihm eine Ausbildung als Golflehrer an. 1977 begann er als Azubi, fünf Jahre später absolvierte Lauermann seine Diplomgolflehrerprüfung. Weil er »Head Professional«, also Chefgolflehrer auf einer Anlage, sein wollte, bewarb er sich in Cappel: »Der Vorstand wollte eine Familie, also kam ich zum 1. Februar 1990 mit meiner Frau sowie Patrick und Verena ins Lipperland.« Die Lauermanns leben in Detmold-Diestelbruch.

Michael Lauermann ist seit 30 Jahren Golflehrer in Cappel. Foto: Sebastian Lucas