Blomberg. Der Singer/Songwriter Julian Dawson (»How can I sleep without you?«) ist einer der Magneten des 15. Blomberger Songfestivals.
Der auf der ganzen Welt geschätzte Musiker gastiert bereits zum fünften Mal in der Nelkenstadt. Für seinen Auftritt am Festival-Samstag reist der Gitarrist, Blues-Harp-Spieler, Buchautor und Produzent extra aus Südfrankreich an.
In seiner frühen Karriere in Deutschland übersetzte er Songs von Nena ins Englische und war lange in Köln mit BAP aktiv. 2013 produzierte er für Wolfgang Niedecken dessen erste und einzige Solo-CD in Nashville.
Aber vor allem schrieb er immer seine eigenen Songs und brachte diese solo oder in verschiedenen Bandformationen vornehmlich in Deutschland, England und den USA auf die Bühne.
Er veröffentlichte mehr als 20 Alben. Vor seinem Auftritt beim Blomberger Songfestival stand der charismatische Künstler unserer Redaktion für ein Interview zur Verfügung.
Herr Dawson, Sie kommen zum fünften Mal nach Blomberg. Was gefällt Ihnen an dieser Stadt?
Blomberg ist eine kleine, hübsche Stadt. Dort habe ich Freundschaften geschlossen. Ich komme gerne wieder, weil es ein treues Publikum für Songwriter gibt – und das ist genau mein Metier.
Was macht das Blomberger Songfestival so besonders?
Es ist relativ selten, dass ein Festival sich ausschließlich mit Songs und Songwritern beschäftigt. Der Erfolg spricht für die Veranstaltung.
Auf welche Songs darf sich das Publikum freuen?
Meine Fans wissen, dass ich schon länger keine Setlist oder ein festes Programm habe. Ich verfüge inzwischen über ein großes Repertoire von eigenen Songs aus 26 Alben und entscheide auf der Bühne, was ich spiele – je nachdem, wie sich der Abend entwickelt. Ich bringe in diesem Jahr einen genialen Multi-Instrumentalisten, Fontaine Burnett aus den USA, mit.
Wie sind Sie zur Musik gekommen?
Ich war als Kind schon von Musik besessen und gründete in der Kunstschule meine erste Band. Ich habe mich für Musik statt Malen entschieden – und es war die richtige Entscheidung.
Wer und was inspiriert Sie für ihre Kompositionen?
Alles. Menschen, Nachrichten, Ereignisse in meinem eigenen Leben und auf der ganze Welt. Es gab natürlich auch Musiker, die seinerzeit einen entscheidenden Einfluss auf mich hatten.
Was wollen Sie mit Ihren Stücken bei Ihren Hörern auslösen?
Ich hoffe, dass meine Songs zum Nachdenken animieren. Lieder, zu denen man tanzen, lachen oder auch weinen kann. Wichtig ist mir, dass alle Zuhörer am Ende des Konzertes mit einem guten Gefühl nach Hause gehen.
Was ist der perfekte Zeitpunkt und Ort, um Ihre Musik zu hören?
Jetzt und heute.
Welche Rolle spielen die sozialen Medien für Ihre Karriere? Wie wichtig ist z. B. YouTube für Sie?
Ich bin nicht besonders auf soziale Medien fokussiert. Beispielsweise hasse ich Spotify. Aber das Internet ist in meinen Augen die letzte »Plakatwand«, die übrig geblieben ist, um Leute mit Nachrichten zu erreichen.
Was sind Ihre kurz- und langfristigen Ziele?
Ich bin weit über 40 Jahre in meinen Beruf tätig und bin inzwischen nicht mehr so fokussiert auf meine Karriere. Auch bin ich nicht mehr so ambitioniert wie früher. Je verrückter unsere Welt wird, je wichtiger sehe ich meine Rolle als Entertainer. Musik ist große Magie.
Wer war Ihr Idol, als Sie ein Kind waren?
Ich war ein großer Beatles-Fan. Darüber hinaus gibt es viele Bands und Künstler in den unterschiedlichsten Bereichen, die ich sehr schätze. Ich höre zum Beispiel wenig Metal, Rap und Oper.
Was war die letzte Show, zu der Sie als Fan gegangen sind?
Das war ein Konzert von »War On Drugs«.
Welchen Song hätten Sie gerne geschrieben?
»God only knows« von den Beach Boys.
Auf welches Talent, das nichts mit Musik zu tun hat, sind Sie besonders stolz?
Ich bin ein bisschen stolz auf meine vielfältigen Sprachkenntnisse. Außerdem kann ich relativ gut malen und zeichnen.
Haben Sie schon mal jemandem aus dem Publikum richtig blöd gefunden?
Ja. Einmal, als ich mit einer Rockband gespielt habe, war in der ersten Reihe eine Frau, die gestrickt hat!
Welchen Musiker mögen Sie gerne bzw. was für Musik hören Sie privat?
Ich bin Schallplatten-Fan und höre Pop, Jazz, Folk, Blues, »World Musik« und auch Klassik. Ich habe wirklich viele Lieblingskünstler, sie hier aber alle zu nennen, würde zu weit führen.
Welcher Musiker ist komplett überbewertet?
In meinen Augen ist das Joe Bonamassa (US-amerikanischer Sänger und Gitarrist, Anm. d. Redaktion). Sorry Joe!
Wie Andrea Plat, Mitorganisatorin des Blomberger Songfestivals gut eine Woche vor der Veranstaltung mitteilt, sei der Kartenvorverkauf hervorragend angelaufen. Die Chancen auf ein ausverkauftes Kulturhaus »Alte Meierei« am 3. und 4. November stünden sehr gut.
75 Prozent der Tickets seien bereits vergriffen. Karten für einen Abend kosten 26 Euro im Vorverkauf, 29 Euro an der Abendkasse. Kombitickets für beide Abende gibt es nur im Vorverkauf für 50 Euro.
www.songfestival-blomberg.de