Blomberg. »Diese Menge Holz wächst in unserem Wald in einer Stunde«, steht auf Schildern geschrieben, die bis vor Kurzem noch an Sitzbänken an der Ulmenallee, am Feldeggerser Weg und am Eichenberg nahe dem Forsthaus angebracht waren.
Dabei veranschaulicht die Länge der Sitzgelegenheiten, ein Baumstamm, das Holzwachstum in dem 800 Hektar großen Stadtwald.
»Es handelt sich hier um etwa ¾ Festmeter, die bis 2017 pro Stunde im Blomberger Stadtforst gewachsen sind«, erklärt Förster Stephan Radeck. Nun wurden die Schilder erneuert und aktualisiert.
Der Grund: »Durch Naturkatastrophen ab 2018, wie dem Sturmtief ›Friederike‹, den Hitzeperioden oder den Borkenkäfern, sind große Waldflächen abgestorben. Dadurch hat sich auch das Holzwachstum verringert – und mit etwa 46 Prozent um fast die Hälfte«, führt Radeck aus. Eine Markierung auf den Sitzbänken weist auf diese Veränderung hin. In etwa der Mitte des Baumstammes gibt es eine Einkerbung (Foto rechts). Sie deutet den derzeitigen Zuwachs an.
»Die neuen Hinweisschilder sollen die Nachhaltigkeit sowie die Wirtschaftlichkeit des Stadtwaldes visualisieren. Es ist eine Menge an Waldfläche weggebrochen und das hat natürlich auch Einfluss auf das nachhaltige Nachwachsen«, erläutert Christoph Dolle, Bürgermeister und Betriebsleiter des Stadtforstes Blomberg. Denn aus dem Wald werde lediglich das abgeschlagen, was auch nachwächst.
Vor allem dem Fichtenbestand haben die Naturereignisse mächtig zugesetzt. »Damit fehlt ein schnell wachsendes Holz«, so Radeck. Doch die Aufforstung hat bereits begonnen. »Wir haben noch einen guten Eichen- und Buchen-Alt-Bestand, der zur Wirtschaftlichkeit des Waldes beiträgt. Ansonsten legen wir eine Mischkultur aus Buche, Hainbuche oder Eiche sowie Douglasien und Lerche an.