Blomberg (ne). Nach einer coronabedingten Pause erfreute sich das Charles Dickens-Festival wieder einer großen Beliebtheit.
Frauen in ausladenden Kleidern, bestehend aus unzähligen Schichten Stoff, Männer mit Gehstock, Frack und Zylinder und Kinder in hübschen kleinen Ausgaben der Kostüme der Eltern schreiten durch die Gassen der historischen Blomberger Altstadt.
Kaum ein Ort könnte besser zu diesen Kostümen passen als die Nelkenstadt in ihrer ganzen historischen Pracht. Und genau aus diesem Grund ist das Charles Dickens-Festival am dritten Adventswochenende auch nach zweijähriger Pause wieder überaus erfolgreich gewesen.
Es ist eine besondere Zeit gewesen, das 19. Jahrhundert, in dem Charles Dickens in London lebte. Sie war geprägt von Veränderungen und die Industrialisierung hatte gleichermaßen Wohlstand und Armut gebracht. Und doch hatte sie ihren ganz eigenen Charme, dem nicht nur die Mitglieder des Vereines »Kulturwerkstatt Blomberger Land« verfallen sind, sondern auch rund 10.000 Besucher, die am Wochenende dem Festivalgelände einen Besuch abgestattet haben.
Überall auf dem Veranstaltungsgelände, den gemütlichen Gassen der Blomberger Altstadt, flanierten Besucher in historischen Gewändern, die selbst in der heutigen Zeit durch ihre Eleganz und Extravaganz noch einiges an Anziehungskraft ausstrahlen. »47 Mitglieder unseres Vereines laufen hier in historischen Gewändern umher«, sagte Vorsitzende Barbara Hamann. »Die haben wir fast ausschließlich zuhause in vielen Stunden Fleißarbeit geschneidert, denn man möchte schließlich auch immer etwas Neues tragen können«, verriet sie augenzwinkernd.
Natürlich seien das alles Winterkleider, was sich am Wochenende angesichts der doch eisigen Temperaturen als durchaus zweckmäßig herausgestellt hatte. »Auch unser Kostümverleih wurde recht gut angenommen, aber wir stellen fest, dass viele Blomberger sich mittlerweile bereits eigene Kleider gefertigt haben, was uns sehr freut. Das bedeutet schließlich, dass sie sich mit diesem Festival identifizieren.«
Doch auch über die Stadtgrenzen hinaus scheinen sich die Menschen mit dieser Veranstaltung identifizieren zu können, denn zahlreiche Besucher reisten von weit außerhalb des Kreises Lippe an. Erstmals bezog der Verein auch den Marktplatz mit ein, auf dem rund um den großen Weihnachtsbaum einige Verpflegungsbuden und eine große Bühne standen.
»Einige Künstler wünschten sich doch eine Bühne oder brauchen einfach mehr Platz, als in den schmalen Gassen vorhanden ist. Die Entscheidung für den Marktplatz als Teil der Veranstaltung war in der Tat die richtige, spielt sich am kompletten Wochenende hier doch einiges an Programmpunkten ab«, sagte Hamann.
So kamen die Besucher auf dem Marktplatz in den Genuss einer Feuershow, der Musik verschiedener Bands sowie Theateraufführungen. Bei all den attraktiven Programmpunkten kam aber auch die Belustigung in den Gassen rund um das Rathaus nicht zu kurz.
Immer wieder wechselten kleine Musik- und Flanier-Theatergruppen ihre Standorte, spielten mal hier und mal dort und sorgten stets für Unterhaltung im historischen Stil. Rund 50 Aussteller boten zudem Kunsthandwerk, Speisen und Getränke an.