Blomberg. Er ist heute 28 Jahre alt und bringt 120 Kilogramm auf die Waage – 130 Kilogramm weniger als noch vor 30 Monaten.
Die Rede ist von Sebastian Meoli. Der sympathische und lebenslustige Blomberger hat es geschafft, mit viel Mut, Entschlossenheit, Willen und Disziplin einen Prozess in Gang zu setzen, der ihm im wahrsten Sinne des Wortes ein leichteres Leben beschert.
»Meine stetige Gewichtszunahme lag in erster Linie natürlich an meiner schlechten und unregelmäßigen Ernährung. Ich habe viel Fettiges uns Süßes, beispielsweise Chips, Fastfood und Softdrinks zu mir genommen«, sagt der gelernte Koch.
Als Gründe für den einstigen ungesunden Lebensstil nennt er seine eigene Unzufriedenheit und die Diskriminierung durch andere Menschen. »Natürlich bin nur ich allein für mein Aussehen verantwortlich, aber die permanenten Sticheleien und Beleidigungen sind mir schon nahe gegangen«, schildert der Betroffene.
Den Wunsch, eine Veränderung in seinem Leben herbeizuführen, hatte der sportinteressierte junge Mann bereits seit einiger Zeit im Kopf. Als die Waage zu Beginn der Corona-Zeit dann 250 Kilogramm anzeigte, machte es Klick. Ausschlaggebend war aber nicht etwa nur das Gewicht, sondern vielmehr die Begegnung mit der ehemaligen Klassenkameradin Sandra.
»Wir hatten uns schon längere Zeit nicht mehr gesehen. Und als ich sie dann traf, hätte ich sie fast nicht wiedererkannt. Sandra war damals auch übergewichtig und hatte dann 70 Kilo abgenommen. Ich habe gefragt, wie sie das gemacht hat. Und sie erzählte mir von einer Magenverkleinerung«, berichtet Sebastian Meoli von der Initialzündung.
Obwohl er sehr große Angst vor einer Operation hatte, war für ihn klar, dass dieses der richtige Weg sein würde. Zu Ende gehen sollte die Zeit, wo kaum noch passende Kleidung zu finden war und wo Kurzatmigkeit und fehlende Kondition sein Leben bestimmten.
Im Vorfeld der Behandlung erfuhr der Musik-Fan große Unterstützung seiner Familie. Insbesondere seine Eltern Andrea und Giovanni haben ihm den Rücken gestärkt. Die Magenverkleinerung fand dann bei Spezialisten in Bad Driburg statt.
Nach einer entsprechenden Vorlaufzeit unter Einbeziehung einer Ernährungsumstellung wurden dem 28-Jährigen im März 2020 rund 70 Prozent seines Magens entfernt. Den Eingriff an sich überstand der Blomberger nach eigener Aussage ganz gut, doch in den ersten Tagen nach der Operation waren die Schmerzen noch groß.
Es folgte ein rund sechswöchiger Lernprozess. »Ich musste mich erst einmal auf das neue, verkleinerte Volumen meines Magens einstellen. Zu viel Nahrung führte zu großen Schmerzen und Übelkeit«, blickt Meoli zurück. Ganz langsam gewöhnte er das Organ an die Aufnahme von Essen und Wasser.
Parallel zeichneten sich die ersten Erfolge ab. Auf einer extra angeschafften Waage, die bis 300 Kilogramm anzeigt, waren nach sechs Wochen die ersten 15 Kilo verschwunden. Die Motivation stieg fortan von Tag zu Tag. Mit begleitender Reha-Maßnahme spürte der Koch förmlich die Veränderung an seinem Körper.
»Ich hatte mir kleine Etappen-Ziele gesetzt, denn vor zu großem Ehrgeiz hatten die Ärzte gewarnt. Trotzdem wollte ich nach zwölf Monaten 90 Kilo runter haben«, erzählt Sebastian Meoli. Dieses Ziel verpasste er denkbar knapp, an seiner hohen Motivation änderte das aber nichts.
Er achtete weiter strikt auf die Ernährung in Kombination mit ausreichender Bewegung. Und die Kilos purzelten weiter. Mit 800 Gramm überwiegend eiweißhaltiger Nahrung und mindestens zwei Litern Wasser pro Tag hat er es mittlerweile auf 120 Kilo geschafft.
Eine wahnsinnige Leistung, auf die er sehr stolz ist. »Natürlich habe ich zwischendurch auch mal gesündigt und wieder ein paar Kilos draufbekommen. Aber dann war ich wieder diszipliniert genug, mein großes Ziel von 110 Kilo nicht zu gefährden«, sagt Meoli.
Wenn er sich heute ein paar alte T-Shirts anschaut, fragt er sich, wie es überhaupt so weit kommen konnte, einmal 7XL bei Oberbekleidung oder Größe 72 bei Hosen getragen zu haben. Aktuell trägt er 2XL bzw. Größe 44. Und die Resonanz auf seine Verwandlung ist enorm groß.
Sowohl von der Familie als auch von Freunden bekommt er viel Lob und Anerkennung. Und würde er den eingeschlagenen Weg noch einmal gehen? Diese Frage beantwortet Sebastian Meoli mit einem klaren »Ja«. Mit dem jetzigen Wissen und den Erfahrungen hätte er sich bereits vor zehn Jahren einer Operation unterziehen sollen.
»Ich möchte mit meiner Geschichte Menschen Mut machen, die in einer ähnlichen Lage sind, wie ich damals. Sie sollen sich nicht von negativen Aussagen anderer Leute runterziehen lassen, sondern die Ärmel hochkrempeln und in ihrem Leben etwas verändern. Ich kann als Lösung eine Magenverkleinerung nur empfehlen«, weiß Meoli, wovon er spricht.