Mittwoch, Oktober 9, 2024

Große Vorfreude auf das Schützenfest – Planungen laufen

Blomberg (miw). Mehr als drei Jahre kein Schützenfest und ein König, der vier statt der üblichen zwei Jahre regiert.

Die Corona-Pandemie hat in den vergangenen Jahren so einiges durcheinandergebracht – auch beim Alten Blomberger Schützenbataillon (ABS). Umso glücklicher sind die Schützen nun, dass es jetzt endlich wieder losgehen kann. Vom 29. Juni bis zum 2. Juli wird in der Nelkenstadt Schützenfest gefeiert. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits.

Und auch wenn das ABS recht gut durch die Pandemie gekommen sei, habe sie dennoch Spuren hinterlassen, wie Oberst und Vorsitzender Peter Begemann sowie sein Stellvertreter Oberstleutnant Dirk Heistermann berichten. Es fange schon bei den Musikkapellen an. »Viele Gruppen kämpfen, dass sie überhaupt spielfähig sind«, erzählt Heistermann.

Ältere Musiker hätten sich inzwischen verabschiedet, jüngere seien in dieser Zeit aber nicht nachgekommen. Aus diesem Grund gestalte es sich diesmal schwieriger als vorher, feste Zusagen von den Spielmannszügen zu bekommen. Die Blomberger Schützen selbst hatten hingegen mit keinem größeren Mitgliederschwund zu kämpfen. Jedoch seien auch keine Neuen in den Verein eingetreten. Das erwartet der Vorstand aber mit dem nun bevorstehenden Schützenfest.

Das sei eigentlich immer so, wie der Vorsitzende berichtet. »Ich weiß, dass auch einige schon mit den Hufen scharren«, erzählt der amtierende Schützenkönig Heiko Thiel. Auch sein Sohn würde seinem 16. Geburtstag bereits entgegen fiebern, um Schütze werden zu können. Aktuell zählt das Schützenbataillon rund 900 Mitglieder.

»Ob es in diesem Jahr schon wieder so wird, wie vor der Pandemie, würde ich jetzt so nicht unterschreiben wollen«, sagt der Oberst. Vielleicht brauche es noch einige Zeit, bis Corona aus den Köpfen der Menschen verschwinde. »Jedoch sehe ich da noch ganz andere Dinge auf uns zukommen.«

Durch die enormen Preissteigerungen sitze das Geld bei den Leuten nicht mehr so locker. »Und auch wir können nicht mehr die Bierpreise von vor vier Jahren bieten«, führt Heistermann weiter aus. Die Gespräche mit dem Festwirt wurden bereits geführt. Um der Jahreshauptversammlung nicht vorzugreifen, wollten die Vorsitzenden den vereinbarten Preis jedoch noch nicht nennen.

Auch über den Eintrittspreis müsse sich der Vorstand noch Gedanken machen. Bisher kosteten die Tickets sieben, acht und drei Euro. »Der Preis wird nicht groß abweichen«, versichern die Vorsitzenden. Sind die Gäste bereit, einen oder zwei Euro mehr zu bezahlen? Wird das Festzelt wieder so voll, wie vor Corona?

»Auch für uns ist das ein Blick in die Glaskugel«, erklärt Heistermann. An den Freitag- und Samstagabenden seien es bisher immer rund 1.200 zahlende Gäste gewesen, sonntags ungefähr 600. Auch wenn das ABS dank Corona-Hilfe und der Vermietung der Schießhalle an das Impfzentrum keine zu großen finanziellen Einbußen hatte, sei auch der Verein auf die Einnahmen angewiesen.

In jedem Fall freue sich das gesamte Schützenbataillon mit seinen 13 Röttern auf ein tolles Fest. Dann wird Heiko Thiel, der gemeinsam mit Elke Stock regiert, die Königswürde übergeben. Mit ihrer vier- statt zweijährigen Amtszeit gehen die Majestäten in die Geschichte des ABS ein. »Das hat es bisher noch nicht gegeben«, sagt der Oberstleutnant.

Und auch wenn es dadurch anders als erwartet verlaufen sei, möchte Thiel diese Zeit nicht missen, wie er sagt. Er blicke auf eine tolle Zeit zurück. Vor allem im vergangenen Jahr hätte er mit seinem Hofstaat an vielen Veranstaltungen und Ausmärschen, die in 2020 und 2021 ausgefallen waren, teilnehmen können. »Alle haben mitgezogen«, freut sich der Schützenkönig, der seinem Hofstaat, dem Jungschützenkönigspaar und dem Vizekönig dafür ein großes Lob ausspricht.

Selbstverständlich sei das nicht gewesen, denn in vier Jahren passiere so einiges. So auch bei den beiden jungen Hofstaatpaaren, Daniel und Lisa Unrau sowie Henrik und Joelyn Licht. Beide Paare haben in dieser Zeit geheiratet und ein Kind bekommen. Die verschiedenen Veranstaltungen zu besuchen, habe ihm sehr viel Spaß gemacht, sagt Henrik Licht.

Auch wenn die Lebensumstände mit Kind nun andere seien, bekomme man es dennoch irgendwie unter einen Hut. »Mit Unterstützung funktioniert das.« Gleiches berichtet auch Daniel Unrau. Und sollte sich für das bevorstehende Schützenfest kein Babysitter finden, gebe es ja auch noch Platz in der Kutsche, sagt Begemann mit einem Augenzwinkern.

Die Polonäse auf dem Blomberger Marktplatz gehört zu den Höhepunkten des Schützenfestes. Foto: brink-medien